Ohne Licht kein Schatten
In der Natur, beim Wetter und den vorherrschenden Verhältnissen gibt es keinen Plan. Zwar kann ich Pläne machen wie ich will, an die wird sich die Natur allerdings nicht halten.
Jeder Sonnenaufgang geschieht, wie es die Natur vorsieht.
Wenn Gewitterwolken aufreißen und sich die Sonne mühevoll durchkämpft so geschieht das automatisch und die Sonnenstrahlen scheinen willkürlich.
Genau diese Dinge machen die Landschaftsfotografie auch so abwechslungsreich und einzigartig. Ich kann mit einem zurechtgelegten Plan auf einen Berggipfel steigen, um von dort aus den Sonnenuntergang abzulichten. Wie die Lichtstimmung letztendlich sein wird, das sehe ich erst in jenem Moment.
Im Zeitalter der Technologie kann ich mich zwar verschiedener Apps bedienen, welche aufzeigen, wie Mond, Sonne oder Sterne zu einem bestimmten Zeitpunkt stehen, aber auch diese Apps haben auf das Resultat nur einen minimalen Einfluss – wenn überhaupt.
Ein Regenbogen nach einem ergiebigen Guss geschieht so plötzlich, ebenso wie ein Wolkenfetzen, der an der untergehenden Sonne vorbeizieht.
Hier ist Spontanität und Flexibilität gefragt.
Manchmal habe ich nicht lange Zeit, um meine Utensilien zusammenzusuchen und abzudrücken – sonst ist es zu spät.
Ich muss bei diesen Unternehmungen schnell sein und wenn’s sein muss auch hundert Mal den Auslöser betätigen, bis die eine, ganz besondere Lichtstimmung so wie ich sie mir vorstelle eingefangen ist.
Einen ganz außergewöhnlichen Reiz haben hier auch Fotos bei Nacht. Ein sternenbesetzter Himmel, die Milchstraße, der Mond… All das kann ich mit der richtigen Einstellung festhalten.
Und wenn ich mit dem Ergebnis oder den Gegebenheiten nicht zufrieden sein sollte, so ist das doch ein hervorragender Vorwand, um eine tolle Wanderung oder einen Ausflug nochmals zu wiederholen.